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Warum sollten Sie Wasserfilter für Leitungswasser verwenden?

Die Leitungswasserqualität in der Schweiz ist im Allgemeinen sehr hoch und wird von vielen Experten als eine der besten der Welt angesehen. Die Schweizer Regierung hat strenge Vorschriften für die Trinkwasserversorgung, die sicherstellen sollen, dass das Leitungswasser sicher und von hoher Qualität ist. Im Vergleich zu anderen Ländern weltweit hat die Schweiz eine sehr gute Leitungswasserqualität was glauben lässt dass Wasserfilter nicht notwendig sind.

Die Schweizer Wasserwerke (über 2500 Wasserversorger) liefern in der Regel Wasser von sehr hoher Qualität, das regelmäßig durch verschiedene Massnahmen wie Wasserfilter aufbereitet und auf eine Vielzahl von Schadstoffen getestet wird. Darüber hinaus ist die Infrastruktur in der Schweiz generell sehr gut und die Rohrleitungen sind oft aus hochwertigen Materialien gefertigt, um die Wasserqualität zu erhalten.

Warum sollte dann aber selbst das Schweizer “Hahnenburger” gefiltert werden?

Ein Hauptproblem der Trinkwasserverordnung stellt die lückenhafte Überprüfung dar, bei welcher nicht alle Schadstoffe überwacht werden, sondern nur einige gängige und diese auch noch mit Grenzwerten versehen sind, die ja weithin als unbedenklich gelten, sich aber meistens weit über homöopathischen Werten befinden. Im Weiteren kann die Überprüfung nicht bei Ihnen am Wasserhahn stattfinden und auch nicht immer dann wenn Sie gerade trinken. Deshalb möchten wir Ihnen anhand einiger Beispiele verdeutlichen welche Gefahren in unserem Leitungswasser lauern und warum Sie einen Wasserfilter verwenden sollten.

Machen Sie sich ihr eigenes Bild und entscheiden Sie selbst ob ein Wasserfilter eine lohnenswerte Investition ist.

landwirtschaft

Der technische Fortschritt in der Landwirtschaft führt zu einer Überdüngung der Felder. Daraus resultiert eine hohe Nitratkonzentration im Boden. Dieses Nitrat reagiert zu Nitrit und Nitrosaminen, welche krebserregende Stoffe sind. Wasserfilter sind eine sehr gute Möglichkeit um hier Abhilfe zu schaffen.

Dr. med. Alois Riedler schreibt in “DAS WASSERWESEN MENSCH
Nitrosamine zählen zu den stärksten Krebserzeugern, die wir kennen. Nitrosamine rufen außer Magenkrebs auch Blasenkrebs hervor, da das Gift in die Blase transportiert wird und sich dort sammelt. Extrem gefährlich werden die Nitrosamine jedoch bei Säuglingen. Bei zu hohen Nitratwerten im Trinkwasser entsteht in den Säuglingen die Blausucht, eine Sauerstofftransportstörung, bei der sich der Stickstoff an den Blutfarbstoff ankoppelt. Im Gegensatz zu den Erwachsenen haben Kleinkinder und Säuglinge dafür noch keinen Gegenmechanismus entwickelt.

Aber auch Pestizide, Herbizide und Dioxine kommen zum Einsatz – welche trotz umstrittener Zulassungen und Grenzwerte eindeutig als gesundheitsschädlich gelten. Schon die geringsten Mengen von Dioxin genügen um den Zellstoffwechsel zu stoppen und Krebs auszulösen.

Tritt nun ein starker Niederschlag auf, so gelangen diese Stoffe in das Grundwasser und – ohne eigene Wasserfilter – damit in Ihren Trinkwasserkreislauf. Um dieses Gesundheitsrisiko zu minimieren, müssen Wasserversorger erhebliche Investitionen tätigen. Leider sind diese, vor Allem in besonders stark belasteten Gebieten, teilweise ohne Erfolg.

Rohre

Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Quecksilber und Arsen können aus alten oder beschädigten Rohrleitungen, Armaturen oder Lötstellen in das Leitungswasser gelangen. Wo genau dies auf dem Weg des Wassers passiert kann keiner sagen. Aber auch die Metallindustrie setzt viele dieser Stoffe ein, welche den Erdboden belasten. Verlässlich ist ein Test nur direkt am Wasserhahn.

Schmelzofen

Medikamentenrückstände und Chemikalien wie Chlor, Lösungsmittel und VOCs (flüchtige organische Verbindungen) können aus verschiedenen Quellen ins Leitungswasser gelangen. Die Zunahme der medikamentösen Behandlungen führt dazu, dass diese Stoffe – durch ausscheiden – in den Wasserkreislauf gelangen und ohne Wasserfilter dem Körper in kleinen Dosen oder Form von Hormonen zugeführt werden. So beobachtet man seit geraumer Zeit einen Anstieg von Östrogen oder Medikamentenrücksten von Chemotherapien in Trinkwasser. Dies sind z.B. Stoffe die nicht regelmässig überwacht werden.

Klärwerke haben große Probleme diese Kontrastmittel- und Medikamentenrückstände zu identifizieren und beseitigen. Wasserversorger versuchen durch die Vermischung von belastetem Wasser, welches den Grenzwert überschreitet, und frischem Wasser die Konzentration im Leitungswasser zu senken.

Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen können durch Abwasser, Tierhaltung, Düngemittel und Verunreinigungen aus natürlichen Quellen ins Wasser gelangen. Kläranlagen sind dafür ausgelegt, diese Mikroorganismen zu entfernen, aber es besteht immer noch das Risiko, dass sie ins Leitungswasser gelangen können.

Salze und Mineralien wie Natrium, Kalzium, Magnesium und Kalium können von Natur aus im Grundwasser und in manchen Regionen im Trinkwasser vorkommen. In einigen Fällen kann das Wasser auch durch menschliche Aktivitäten, wie z.B. die Salzgewinnung oder die Verwendung von Düngemitteln, erhöhte Konzentrationen von Salzen und Mineralien enthalten. Und an dieser Stelle sei gesagt, dass nicht jede Form und Menge von Mineralien in unserem Trinkwasser willkommen ist – nicht umsonst werden in vielen Haushalten “kleine” Aktivkohle Wasserfilter verwendet um den Kalk loszuwerden.

Dann noch die Radionuklide wie Radium und Uran – sie können aus natürlichen Quellen im Boden und Gestein ins Grundwasser gelangen. Auch Bergbauaktivitäten und industrielle Prozesse können dazu führen, dass diese Stoffe in das Wasser gelangen. Kläranlagen können in der Regel keine Radionuklide entfernen, so dass sie in einigen Fällen in das Leitungswasser gelangen können.

Zur Radioaktivität liest man im Anhang der Trinkwasserverordnung:
Die Überwachung von Radon, Tritium oder der Gesamtdosis (RD) ist nicht notwendig, wenn mittels eines anderen repräsentativen Überwachungsprogramms oder anderer verlässlicher Untersuchungen gezeigt werden kann, dass die Werte von Radon, Tritium oder die RD nicht überschritten werden.

Doch ist das wirklich der Fall? Sollten wir selbst zuhause Wasserfilter verwenden?

Einige Schlagzeilen aus jüngster Vergangenheit

Aktuelle Pressemitteilungen

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Bern, 07.04.1999 – Zahllose Chemikalien werden täglich verbraucht und gelangen mehrheitlich in die Kläranlage. Dort werden sie nur teilweise eliminiert; der Rest gelangt in die Gewässer. Untersuchungen von Schweizer Flüssen belegen, dass alltäglich benutzte Substanzen heimtückische hormonaktive Wirkungen haben können. Diese Stoffe können bei einigen Tierarten zu Geschlechtsveränderungen und Unfruchtbarkeit führen.

Der Bund untersuchte das Grundwasser auf schädliche PFAS – verheimlichte aber die konkreten Messergebnisse. saldo sagt, welche Orte am stärksten belastet sind. (11/2023)

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Schweizer Trinkwasser enthält den Problemstoff Trifluoracetat (TFA). Selbst Markenwasser aus der Flasche. Das zeigen Proben von SRF Investigativ. TFA lässt sich kaum herausfiltern. Die EU lässt den Stoff nun auf seine Gefährlichkeit untersuchen. Die Schweiz tut sich bislang schwer. (04/2022)

Bei Ereignissen wie der Wasserverschmutzung vom Sommer 2022 will die Stadt besser gerüstet sein: Die Warn-App soll schneller aktiviert und Flugblätter mehrsprachig gedruckt werden. (03/2023)

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Die Chlorothalonil-Abbauprodukte im Trinkwasser übersteigen in gewissen Regionen der Schweiz die erlaubten Höchstwerte. Das haben Erhebungen der Kantone ergeben. (09/2020)

Weil es möglicherweise Krebs verursacht, ist das Pestizid Chlorothalonil seit Anfang Jahr verboten. Seine Abbauprodukte belasten das Wasser aber noch lange. Wie stark, zeigen jetzt Messungen des Bundes. (05/2020)

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Unser Wasser besser schützen – das will die Trinkwasser-Initiative. Führt sie zum Ziel oder ist sie gar kontraproduktiv? In der Abstimmungs-«Arena» liefern sich der Bundespräsident und Co. einen erfrischenden Fight. Eine Person sticht besonders heraus. (05/2021)

Wir trinken kein reines H2O. Im Gegenteil: Nichts spiegelt unseren Lebenswandel so deutlich und langanhaltend wie unser Wasser. (07/2017)

Abgefülltes Wasser

Was ist mit abgefülltem Wasser?

Wasserflaschen

Abgefülltes Wasser hat ähnliche Probleme wie Leitungswasser im Bezug auf die Reinheit, da die Wasserfilter nicht dafür ausgelegt sind echte Reinheit zu erlangen und es dadurch von vornherein Verunreinigungen enthalten kann, die während des Abfüllprozesses ins Wasser gelangen oder bereits im Wasser enthalten sind. Mikrobiologische Verunreinigungen wie Bakterien und Viren können ebenfalls vorhanden sein, wenn das Wasser nicht ausreichend gereinigt wurde. Chemische Verunreinigungen wie Mikroplastik oder Bisphenol A (BPA) könnten auch in den Plastikflaschen vorhanden sein. Darüber hinaus hat die Produktion, der Transport und die Entsorgung von abgefülltem Wasser negative Auswirkungen auf die Umwelt. Es ist daher wichtig, beim Kauf von abgefülltem Wasser auf die Reinheit und Herkunft des Wassers sowie auf die Qualität der verwendeten Flaschen zu achten.

PET vs. Glas

Möchten man Wasser in Flaschen verwenden empfiehlt sich in erster Linie die Nutzung von Glasflaschen. Diese sind im Vergleich zu PET-Flaschen in vielerlei Hinsicht zu bevorzugen. Sei es im Bezug auf die Umweltfreundlichkeit, Gesundheit oder Langlebigkeit. Die bei Glasflaschen gegeben einfache Wiederverwendung, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit sind ausserodentlich, die Umweltverschmutzung durch PET wiederum gefährdet unsere Ökosystem in massivem Umfang. Unter gesundheitlichen Gesichtspunkten sind Glasflaschen eindeutig zu bevorzugen. Glasflaschen geben keine Chemikalien oder Schadstoffe an das Wasser ab (PET kann unter bestimmten Bedingungen Spuren von Chemikalien abgeben und unter Umständen auch gefährliche Chemikalien wie BPA enthalten). Weitere Argumente die für Glasflaschen sprechen sind neben der reinen hochwertigen Optik, der Geschmack und die Frische, welche in Glas länger erhalten bleiben aber auch die Hitzebeständigkeit und das Recyclen sind Attribute die gegenüber PET wesentliche Vorteile bieten.

Messverfahren

Die Qualität und Reinheit von Wasser sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass es sicher für den menschlichen Verzehr ist. Um dies zu gewährleisten, werden verschiedene Messverfahren und Tests eingesetzt, um die Wasserqualität und verwendete Wasserfilter zu überwachen und zu bewerten. Viele dieser Tests stehen in einem normalen Haushalt nicht zur Verfügung und sind mit hohen Kosten verbunden, da Wasserproben an spezialisierte Labors eingeschickt werden müssen. So müssen wir uns darauf verlassen, dass diese Test von den 2500 Wasserwerken vorgenommen werden und die Entnahmestellen entsprechend nahe an den Haushalten erfolgen. Will man Gewissheit haben, kann man entweder einen Test auf bestimmte Schadstoffe durchführen lassen oder auf einen nachhaltigen Wasserfilter zurückgreifen.

1. Chemische Analysen: Wasserproben werden auf verschiedene chemische Parameter getestet, darunter Schadstoffe, Metalle, Salze, organische Verbindungen und andere Chemikalien. Diese Analysen helfen dabei, Verunreinigungen zu identifizieren und ihre Konzentrationen zu bestimmen.

2. Mikrobiologische Tests: Diese Tests zielen darauf ab, das Vorhandensein von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Protozoen im Wasser zu identifizieren. Besonders wichtig ist die Überwachung von Krankheitserregern, um sicherzustellen, dass das Wasser frei von gefährlichen Krankheitserregern ist.

3. Trübung und Partikelmessung: Die Trübung eines Wassers, die durch suspendierte Feststoffe verursacht wird, kann gemessen werden. Dies ist wichtig, da hohe Trübungen auf Verunreinigungen oder Schwebstoffe hinweisen können. Dies ist ein Test, welcher sehr einfach durch ein TDS-Messgerät durchgeführt werden kann. Wenn Sie mehr über den TDS-Messwert erfahren möchten, besuchen Sie unsere Informationsseite zu diesem Thema.

4. pH-Wert: Der pH-Wert gibt an, ob das Wasser sauer, neutral oder basisch ist. Ein neutraler pH-Wert von 7 gilt allgemeinhin als am besten für Trinkwasser, da extreme Werte die Wasserqualität beeinträchtigen können. Dennoch gibt es inzwischen unterschiedliche Studien die darauf hindeuten, dass ein leicht saurer pH-Wert durchaus Vorteile bietet. Der pH-Wert ihres Wassers zuhause mit Teststreifen oder einem pH-Messgerät erfolgen.

5. Leitfähigkeit: Die Leitfähigkeit misst die Fähigkeit des Wassers, elektrischen Strom zu leiten, was auf die Menge an gelösten Ionen hinweist. Ein hoher Leitwert kann auf einen hohen Salzgehalt oder andere feststoffliche Materialien hinweisen. Dieser Wert wird in der Regel mit dem Redox-Wert ermittelt und ist ein wichtiger Anhaltspunkt zur Bestimmung der Reinheit und Bekömmlichkeit von Wasser. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Informationsbereich.

6. Sichtbare Inspektion: Die visuelle Prüfung des Wassers auf Verunreinigungen, Trübung oder ungewöhnliche Farben ist eine einfache Methode zur Überwachung der Wasserqualität und läst sich mit einem kritischen Blick durch das Wasserglas gegen Licht realisieren.

Unabhängig von den einzelnen Ergebnissen dieser Messverfahren, können Sie sich bei dem Einsatz einer Umkehrosmoseanlagen sicher sein den besten Wasserfilter zu nutzen, reines Wasser zu geniessen und dieses bei Bedarf nach eigenen Wünschen zu veredeln. Eine Umkehrosmoseanlage kann sowohl fest installiert werden oder einfach auf dem Tisch aufgestellt werden – in beiden Fällen verwendet sie eine semipermeable Membran als zentralen Wasserfilter, um selbst feinste Verunreinigungen aus dem Wasser zu entfernen. Doch wir wollen nicht zu viel vorwegnehmen und Sie in unserem nächsten Beitrag in die Welt der verschiedenen Wasserfilter einführen.

Auftisch Wasserfilter

Jetzt wissen Sie “Warum filtern” – aber wie?